Dr. Reginamaria Eder
Innere Wunden heilen – Ärztin und Psychoterapeutin in Deutschland und Afrika
Vom Chaos zum Frieden
Erlebnisse mit Trauma-Patienten aus Zentralafrika und Kamerun
„Ich war schon tot und jetzt bin ich geheilt – und das alles ohne Medikamente!“ so fasste eine Teilnehmerin ihre Erfahrung zusammen nach meinem letzten 14-tägigen psychoterapeutischen Intensiv-Seminar im „Zentrum Marilen“ in Kribi/Kamerun.
Eine Gruppe von hoch-traumatisierten Patienten
Neun Personen aus der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) und Kamerun – jung und alt, Mann und Frau – traumatisiert durch Kriegserfahrungen oder schwierige Kindheit – hatten den Mut, sich miteinander auf eine außergewöhnliche innere Reise zu begeben.
Aus einer völlig chaotischen und zerrissenen Welt kommend, ermöglichte die offene und friedliche Atmosphäre des Zentrums, die entspannende Weite des Meeres und die vielfältig gestaltete Tagesstruktur einen offenen und vorurteilsfreien Umgang miteinander.
Da saßen vor mir Menschen, die Unbeschreibliches erlebt hatten:
- Flüchtlinge im eigenen Land, deren Häuser mit samt Hab und Gut verwüstet wurden;
- Mütter, die bis heute nicht wissen, ob ihre verschleppten Kinder noch leben;
- Männer, die durch eine traumatisierte Kindheit depressiv wurden,
- Frauen, die durch ihren Einsatz für andere traumatisiert sind etc.
…..und sie ließen sich darauf ein, nicht nur individuelle Therapie vom Doktor zu erhalten, sondern eine therapeutische Gemeinschaft zu werden.
Mosaik der therapeutischen Arbeit
Wie in einem Mosaik trugen verschiedene Elemente zur Therapie bei:
- individuelle ganzheitlich medizinische und psychotherapeutische Anamnese und Therapie
- Tagesstruktur zur Gemeinschaftsbildung
bei Sport und Meditation morgens am Meer, regelmäßige Gruppenaustausch zur inneren Befindlichkeit, miteinander Kochen und Arbeiten in Haus und Garten, Zeit für Schweigen, Beten und Singen; miteinander Spielen und Lachen. - Wertevermittelnde Elemente
wurden eingeübt, wie Diskretion und Vertraulichkeit, achtsamer Umgang mit sich selbst und dem anderen, liebevoller Blick für sich selbst und den anderen, ohne innere Verurteilung oder Bewertung. - Spirituelle Elemente
Im spielerischen Umgang mit dem „Würfel der Liebe“ (Kunst des Liebens nach Jesu Beispiel) übte die Gruppe Empathie und Aufmerksamkeit für einander. Aus tiefer Einsamkeit entwickelte sich ein Getragen Sein vom anderen. Aggression, Feindesdenken und Panik verloren ihre innere Macht, lösten sich auf und machten Platz für Entspannung, Freude und inneren Frieden. - Inforunde
Jeden Vormittag im Kreis auf der Terrasse gab ich ihnen in Workshopform einen Schlüssel an die Hand, sich selbst in ihrer Traumatisierung etwas besser zu verstehen. Dabei erarbeiteten wir miteinander anhand ihres Zustands Symptome von z.B. Depression, Panik, Aggressionen, Haß, Trauer…. Das half ihnen, sich ihrer Traumatisierung bewusst zu werden, sie zu benennen und zu akzeptieren. - Einzeltherapie in der Gruppe
Der spannendste Moment des Tages für mich als Therapeutin und für die Gruppe war eindeutig der Nachmittag an einem geschützten Ort: Ich arbeitete intensiv psychotherapeutisch mit jeweils einer Person, der Rest der Gruppe nahm aufmerksam beobachtend teil.
Durch das Nachstellen der traumatischen Schlüsselszene sollen die ganzen negativen Gefühle wie der Eiter bei einer tiefen Abszesswunde herausfließen, sich entleeren und damit Raum schaffen für Veränderung und Heilung. Dabei arbeite ich mit verschiedenen verhaltentherapeutischen oder tiefenpsychologischen Methoden.
Für die Betroffenen verändern sich ihre bisherigen Lebenseinstellungen und Traumatisierungen bis hin zu einer tiefen Befreiung. Diese überträgt sich auf die restlichen Gruppenmitglieder und findet ihren Ausdruck in tiefer Betroffenheit, in heilender Annahme und durch Tanzen und Singen.
Ich staune immer wieder, wie Heilung geschieht, im Zusammenspiel von therapeutischer Gemeinschaft, meiner Rolle als Therapeutin und einem Wohlfühl-Ort.
„Ich war schon tot und jetzt bin ich geheilt – und das alles ohne Medikamente!“
Nur möglich mit Ihrer Unterstützung
Diese Arbeit wird bisher durch keine externen Geldgeber gefördert. Damit ich weiterhin Psychotherapie für traumatisierte AfrikanerInnen in Kamerun anbieten kann, danke ich Dir/Ihnen für Spenden (mit Spendenquittung) auf folgendes Konto:
Missionsärztliches Institut in Würzburg
Ligabank Regensburg
DE 58 7509 0300 0003 0065 65
BIC: GENODEF1M05
Stichwort: Dr. Reginamaria EDER , Kamerun santé
Bitte gleichzeitig um kurze Info zur Spende
Seit letztem Jahr
(Jahresbrief 2018) hat sich die politische Lage in Kamerun eher
verschlechtert. Den Bürgerkrieg in den zwei nördlich gelegenen,
englisch-sprachigen Regionen spüren wir im französischsprachigen
Teil indirekt, vor allem durch die wachsende Zahl an
Binnenflüchtlingen. Bomono Im Sozialzentrum in Bomono, vor der Stadt, an der einzigen Straße, die von Norden in die Metropole Douala hinein führt, kommen nun Mädchen an, die nur Englisch sprechen. Dort lernen sie nun jeweils die Sprache der anderen. Gelebte Integration! Im ländlichen Bomono arbeitet das HUPJEFI-Zentrum vor allem präventiv, um die Landflucht einzudämmen und den Mädchen vor Ort eine Sozialzentrum in Bomono Lebensperspektive zu geben. Es ist dabei so erfolgreich, dass es eine Auszeichnung erhalten hat und als Vorzeigeprojekt über den Distrikt hinaus bekannt ist. Das Personal ist so engagiert, dass Mädchen von weit her mit dem Motorad-Taxi kommen, um am Programm teilzunehmen. Nun fängt es
zusätzlich Flüchtlingsmädchen auf. Zum Beispiel die 16jährige
Fomira, die sich enthusiastisch ins Lernen stürzte. In einem Jahr
lernte sie Grundlagen in Französisch, Handarbeiten, Schneidern,
Hauswirtschaft und im Umgang mit dem Computer. Am nationalen Tag der
Jugend erhielt sie sogar einen Preis, weil sich ihr Verhalten so
positiv entwickelt hat. Bonendale Nur wenige Kilometer weiter auf dem Weg Richtung Stadt liegt Bonendale. Es ist ein neu entstandenes Viertel mit vielen Kindern und Jugendlichen. Doch es gibt wenig Infrastruktur, keine Aufenthaltsorte für Jugendliche und kaum Schulen. Dort liegt das Gelände, auf dem früher die Eierfarm AVICOM untergebracht war, inzwischen mitten in der Stadt. HUPJEFI Bonaberi, wenige Kilometer entfernt, und die Berufsfachschule sollen in den nächsten Jahren dahin umsiedeln. Patience Molle Lobe, die ja Bauingenieurin ist, nimmt den Umbau wieder persönlich in die Hand und war diesen Sommer während ihres Heimaturlaubs vom Zentrum der Fokolare in Rom schon dort. Neue
Aufbruchstimmung Vor nunmehr 20 Jahren gründete sie das erste HUPJEFI-Zentrum. Was sie damals in vielen Menschen angestoßen hat, war eine konkrete Antwort auf die Frage: Wie kann eine Kultur des Gebens entstehen? In den ersten zehn Jahren reifte dieses Konzept an der Praxis. In den zweiten zehn Jahren entfaltete sich dieser Reichtum in verschiedene Bereiche hinein. Zwei weitere „Zentren des Zuhörens“ – HUPJEFI-Zentren – entstanden. Mit demselben Grundanliegen öffnete die Berufsfachschule DORIANA ihre Türen. Wir sind wieder in
Aufbruchstimmung. Traditionell starke Familienstrukturen bröckeln.
Die Gesellschaft wird mobiler. Die Wahrnehmung ändert sich mit
Medienkonsum und Smartphone. Die Jugendlichen heute sind auch in
Kamerun anders als die vor 20 Jahren. Bonaberi Gleich vier Mitarbeiter aus Bonaberi scheiden wegen Alter oder aus persönlichen Gründen aus. Bei der Verabschiedung im August hatte die Leiterin Tränen in den Augen: „Als ich in meinem Leben mit vier Kindern alleine da stand und nichts mehr zu lachen hatte, hat Gott mir Patience Mollè Lobè über den Weg geschickt, die mich wie eine Mutter unterstützte… als sie mir 2011 vorschlug, bei HUPJEFI zu arbeiten, war meine Freude übergroß: Jetzt konnte ich diesen Mädchen … das Lachen zurück geben, das auch sie verloren hatten.“ Neue Fragen Alles ist im Fluss.
Das ist gut so. Wir versuchen, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Denn
das soziale Umfeld, aber auch der Bedarf verändert sich. Auch in den
Projekten scheint es einen Lebenszyklus zu geben. Was brauchen die Mädchen heute, um sich selbst zu entdecken und in Würde ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten? Aufbruchstimmung
auch in Deutschland! Die bisherigen Stiftungsräte reichen nun die
Verantwortung weiter. Jeder von ihnen hat sich – über seine
Pflichten hinaus – nach seinen Kräften und Talenten eingesetzt.
Neue Gesichter werden nun zur Kultur des Gebens beitragen. Diese Kultur des Gebens seid auch Ihr. Ihr seid dem Geist gefolgt, der zum Teilen inspiriert. Danke von Herzen für Euer Mitarbeiten, Einladen, Beten und Fragen. Beim Rückblick staune ich: In den letzten sechs Jahren habt Ihr durchschnittlich pro Jahr etwa 91.000€ zusammengebracht. Fast alles ging in die Projekte. Vergelt‘s Gott! für Eure kleinen und großen Beiträge, denn die Stiftung kann nicht auf eigene Einnahmen zurückgreifen. Verleihung des
Cusanus-Preises Überraschend, aber dazu passend, kam für mich der „Cusanus-Preis für besonderes gesellschaftliches Engagement“. Das Cusanus-Werk fördert damit herausragende Projekte ehemaliger Stipendiaten in der Begabtenförderung. Der Preis ist mit 5000€ für HUPJEFI dotiert und wird am 22. November in Frankfurt verliehen. „Ihr langjähriges Engagement für Mädchen und junge Frauen in Kamerun hat die Jury auf ganzer Linie überzeugt…“ heißt es in dem Brief, der die Auszeichnung bekannt gibt. Das ist Bestätigung und Ermutigung für die Zukunft. Möge sich unter uns allen die Kultur des Gebens verbreiten und Herzensfreude schenken, als Baustein für eine geeintere Welt! Mit ganz herzlichen und dankbaren Grüßen, auch von Patience Mollè Lobè, Ein lesenswerter Beitrag von Claudia Peinelt über die Arbeit von Frau Dr. Reginamaria Eder und ihren Vortrag im Rahmen der Klostergespräche der Katholischen Erwachsenenbildung in Cham erschien am 29. September 2018 in der Mittelbayerischen Zeitung (Online-Version). Im englischsprachigen Teil von Kamerun ist Bürgerkrieg. Viele Menschen sind abgeschnitten oder auf der Flucht. Es gibt keinen Schulunterricht, kein Internet, die Wirtschaft bricht zusammen. Die seit langem schwelenden Konflikte mit der französisch geprägten Zentralregierung eskalieren, während im französischsprachigen Teil (auch wo ich wohne) die Probleme totgeschwiegen werden. Was kann ich in meiner Stadt für Frieden tun? – fragte ich mich. Es reicht nicht zuzuschauen bis geschossen wird… Und die Gelegenheit kam zu mir. Gemeinsam mit muslimischen, katholischen und evangelischen Gemeinden konnte ich 200 Jugendliche zu einem lokalen Jugendfestival (Lokales Genfest als Vorbereitung für das Internationale Genfest in Manila 2018) mobilisieren. Jugendliche, die in dieser Küstenstadt oft geradezu apathisch sind und sich inmitten von Sextourismus, Vergnügungssucht und Alkohol bewegen. Mit dem ganzen Körper zeigten sie durch Musik, Sketche, Tänze verschiedenster Traditionen und Kunst: „Frieden ist möglich! Verschiedenheit bereichert!“, „Ich engagiere mich ab heute dafür, Frieden und Einheit überall dahin zu bringen, wo ich lebe“. Die HUPJEFI-Sozialzentren sind dafür ein Laboratorium. Die Mädchen erleben es als einen geschützten Raum, in dem sie genau dies leben und lernen können. Eines der früheren HUPJEFI-Mädchen, die inzwischen an der Schneiderschule DORIANA Abschluss gemacht hat, bedankt sich und beschreibt selbstbewusst die Atmosphäre in den Sozialzentren: „Wir sind der lebende Beweis, dass in unseren Zentren ordentlich was geschafft wird und nicht rum geschwätzt wird wie draußen (auf der Gass‘)“. Von dieser lebensverändernden Kraft erzählt auch ein Mädchen, das Abitur gemacht hat und sich dann entschieden hat, einen Abschluss an der Doriana zu machen: Allen war das Lampenfieber anzumerken. Nicht nur den Mädchen, die an diesem Tag ihr Abschlusszeugnis erhielten und sich zu diesem Anlass in selbst geschneiderten Fest-Roben zeigten. In die Freude der Mädchen mischt sich dennoch schnell das Gefühl der Ungewissheit. Jetzt geht es hinaus ins Leben. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Tut Ihnen das genauso gut wie uns? Dieses Mädchen, das mit 14 Jahren am Leben verzweifelt war, hat nun diese Kraft: Sie möchte sich gemeinsam mit Euch und uns für Mädchen einsetzen, damit sie für sich eine Zukunft finden. Das geht auf Eure kleinen und großen Gaben und Gebete zurück. Natürlich soll alles weitergehen: Die drei HUPJEFI-Sozialzentren und die Schneiderschule DORIANA. Wir zählen dazu auf Euer verlässliches Dabeisein. Mit ganz herzlichen und dankbaren Grüßen aus Kamerun, „Nie hätte ich geglaubt, dass sich Verstrickungen so lösen können! Wo sie doch mein ganzes Leben bestimmt haben!“, beschreibt eine etwa 50jährige Frau, die in ihrem Leben sexuellen Missbrauch erlebt hat, ihre Situation nach einem meiner Selbsterfahrungs-Seminare. Sind Sie schon mal von jemandem verletzt worden? So sehr, dass es schwer viel, dem anderen zu vergeben? Dann wissen Sie, wie sehr dabei Vertrauen zerstört wird. Wie unfrei es sich anfühlt. Doch man kann das hinter sich lassen. Vergeben befreit! Meine Seminare sind ein Anlaufpunkt für Menschen, die denen vergeben möchten, von denen sie verletzt wurden. Die raus wollen aus der Rolle des Opfers, die ihr ganzes Leben bestimmt. Es berührt mich selbst tief, wenn Teilnehmer am Ende des Seminars ihre Erfahrungen mit mir teilen. Dann weiß ich im Herzen in aller Klarheit: Ich tue das richtige. Die Befreiung, die ich miterleben darf, ist so enorm. Die Frage nach dem Platz für die Opfer trieb mich schon zu meiner Studienzeit um. Durch meinen christlichen Glauben, meine Rolle als Ärztin und mein Engagement für die Schwachen steht mir von jeher die Situation der Gedemütigten, Verletzten und in den Schmutz Getretenen vor Augen. Genügt es wirklich, auf den gekreuzigten Jesus zu verweisen? Traditionell ist in der Kirche der Umgang mit Schuld, Sünde und eigenem Versagen tief verankert. Seelsorger haben die Aufgabe, dazu zu helfen, dass Täter Schuld eingestehen, sich dazu bekennen und die Erfahrung von Vergebung gelingt. Dem Täter bleibt die Beichte. Doch was ist mit Menschen, denen – subjektiv oder objektiv – Unrecht widerfahren ist? Die sich als Opfer erleben? Die Frage ließ mich nie los. Als ich durch meine Arbeit an seiner psychosomatischen Klinik Dr. med. Konrad Stauss traf und sein interdisziplinäre Herangehensweise kennen lernte, wusste ich: Das ist es! Er hatte in seiner psychotherapeutischen Praxis erkannt, wie befreiend und heilsam für Menschen ist, dem Täter vergeben zu können. Und hatte gehandelt: in seinem Konzept ergänzen sich psychotherapeutische und spirituelle Elemente. Er sprach mir damit aus dem Herzen. Ich ließ mich – als eine der ersten – von ihm als Vergebungstrainerin ausbilden und arbeitete jahrelang, bis zu seinem Tod 2016 eng mit ihm zusammen. Danach war mir wichtig, dass das begonnene Unternehmen nicht versandete. Daher entschied ich mich, weiter Seminare anzubieten, sein Erbe fortzuführen und dabei, ganz in seinem Sinn, das Begonnene weiter zu entwickeln. Das Projekt ist erst am Anfang. Wieder einmal bin ich als Pionierin unterwegs – diesmal eine Pionierin in Deutschland. Wusste ich doch aus eigener Erfahrung, dass seelische Wunden noch lange zurück bleiben, wenn Abszesse, Knochenbrüche und Schusswunden bereits lange verheilt sind. Ich sah immer wieder, wie, wie Menschen erlittene Traumata mit sich trugen. Wie sie sogar von einer Generation in die Nächste weiter getragen wurden. In der bürgerkriegs-gezeichneten Zentralafrikanischen Republik, in der ich als eine der wenigen Weißen aushielt, als längst alle die Flucht ergriffen hatten, war ich mehrmals vom Tod bedroht gewesen. Die Verstörung, der Film, der immer und immer wieder vor dem geistigen Auge abläuft, die wiederkehrende Angst, all das hatte ich selbst erlebt. Und hatte auch selbst den Prozess des Vergebens durchlaufen: Ich hatte erfahren, wie machtvoll die Befreiung ist, als ich denen vergeben konnte, die, obwohl sie aus meinem engsten Umfeld stammten, mich mit dem Tod bedroht hatten. Psychotherapie und Spiritualität waren in meiner Arbeit längst eine Verbindung eingegangen. Doch bei Konni Stauss fand es eine durchdachte und strukturierte Form. Sein Ansatz ist gut durchdacht und wissenschaftlich untermauert. In einer Studie mit 5000 Patienten erforschte er die Hauptheilungsfaktoren bei seelischen Verletzungen. Naheliegend ist neben der therapeutischen Begleitung das tragende Soziale Netz, das den Verletzten auffängt. Seine Folgerung: Um alle Ressourcen für eine Heilung zu aktivieren, ist es nötig, den Spalt zwischen Pastoral und Medizin zu schließen und beides zu integrieren. So ist die beste Versorgung gewährleistet und ein optimaler Heilungserfolg zu erzielen. So etwas zu wagen, erregt auf beiden Seiten zunächst Misstrauen. Doch bei denen, die das Programm durchlaufen, verfliegt schnell die Skepsis. Psychotherapeutische und spirituelle Ansätze werden gerade nicht vermischt, sie behalten ihr jeweils eigenes Recht und erhalten den ihnen gebührenden Ort. Die Erfolge überzeugen. Für einen so ganzheitlichen Zugang, der sich dennoch aus dem jeweiligen Fachwissen speist, ohne es zu verkürzen, gibt es erst wenige Beispiele. Menschen, die von tiefen inneren Wunden gezeichnet sind, wissen oft nicht mehr weiter. Denn sie erleben: Der Täter hat weiter Macht über mein Leben. Er bleibt nicht nur in der Position des Mächtigen, dem das Opfer sich weiterhin ausgeliefert fühlt und die Erinnerung eins ums andere Mal im Inneren wiederholt. Davon frei zu werden, verändert das ganze Leben. Die Seminare nach Konni Stauss bieten dafür Werkzeuge an. Der Täter wird entmachtet, positive Bilder setzen sich durch, die „festgeschriebenen“ Rollen lösen sich auf. Es besteht kein Zwang mehr, den anderen zu beschuldigen. So kann man auf Augenhöhe gehen. Die Opferrolle fällt ab, der Blick ist frei. „Ich kann wieder zu mir selbst stehen“, sagt eine Teilnehmerin, die das fast ihr Leben lang nicht konnte. Das zertrümmerte Selbstwertgefühl ersteht neu. Kraft breitet sich aus. Die Handlungsmöglichkeiten erweitern sich schlagartig. Wenn das Seminar endet, ist der Schlusspunkt der Entwicklung nicht gesetzt. Der eigentliche Heilungsprozess setzt ein, wenn das hinderliche Rollenbild entfernt wurde. „Als Pflegefachfrau ist mir das Bild des Spreißels in der Wunde mit Eiter mehr als eindrücklich, und ich finde dies sehr hilfreich“, sagt eine Teilnehmerin. Rita hat als Familienmutter und Ehefrau immer zurückgesteckt: „Ich habe schon viel an meinem Vergebungs-Thema gearbeitet. Doch das war alles nur ein Rumdoktern ohne nachhaltigen Erfolg. Jetzt habe ich den Spreißel gefunden. Der Fremdkörper ist weg und die Wunde kann heilen.“ Die Veränderung ist nachhaltig. Der Weg geht Richtung Freiheit. Doch umfassende Heilung braucht Zeit, um sich auszuwirken und in die Tiefe zu dringen. Die Seminare heilen nach. Dieser Erfahrung trägt die Aufteilung des Fortbildungskurses zum Vergebungstrainer, der im Frühjahr startet, auf drei Wochenenden Rechnung. So wird umfassende Begleitung möglich und der Einzelne nicht überfordert. Wie schon die Selbsterfahrungsseminare, werde ich diesen Kurs wieder gemeinsam mit Kollegen leiten. Jeder bringt dabei eigene Qualitäten und Erfahrungen aus die sich gegenseitig befruchten. Ich arbeite, wann immer ich kann, im Team. Unter Medizinern geht es oftmals recht individualistisch zu. Meine Partner finde ich durch Kontakte in der Fokolarbewegung. So verbindet uns eine spirituelle Grundlage, während wir uns in Beruf, Sozialgefüge und Geschlechterrolle sehr unterscheiden. Die Gründerin dieser Bewegung, Chara Lubich, ist mir zur spirituellen Mutter geworden. Am Ende ihres Lebens sprach sie ihre Besorgnis aus: „Was macht dir sorgen?“, wurde sie gefragt. Sie antwortete: „Die Beziehungen zwischen uns“. Für mich eine Art Testament. Und Auftrag. Wenn die Opferrolle sich auflöst, schwindet das Misstrauen. Die Fähigkeit, Beziehungen neu zu knüpfen und zu erleben, wächst. Vergeben zu können, bedeutet Freiheit und Kontakt zum Leben. Frieden kann reifen. Die Schneiderschule DORIANA geht ins zweite Schuljahr. Damit sind erstmals beide Schuljahre vertreten. Patience Mollé Lobe hat Hilaire Kamga als administrativen Direktor gewinnen können. Auf Claires Manyakas Beerdigung hat er zugesagt und sofort begonnen, Schülerinnen für die Ausbildung an der DORIANA zu begeistern. Trauer und Freude liegen mal wieder eng beieinander. Die Modedesignerin Ange Welba ist nun mit pädagogischer Zusatzausbildung an die DORIANA zurückgekehrt. Sie lehrt nun auch Modedesign und das Schneidern mit Schnittmuster – Vorraussetzung, um auch Aufträge mit besonderen Anforderungen oder Kleidung im westlichen Stil übernehmen zu können. Die Schule bietet damit auf diesem Gebiet ein Ausbildungsniveau, wie bisher keine andere in Kamerun. Neben sechs Mädchen aus den Sozialzentren haben sich acht Externe eingeschrieben, deren Eltern das Schulgeld bezahlen können. Eine reife Leistung des Direktors und der Mitarbeiter, denn die DORIANA hat ja noch keine Absolventinnen vorzuweisen. Die Schule macht damit einen Schritt in Richtung Selbstständigkeit, auch wenn sie noch einige Zeit unsere Unterstützung braucht. Die neun, die nun im zweiten Jahr sind, haben die vierzehn Neuen gut aufgenommen und dürfen sich nun als die Erfahreneren fühlen. Bevor Neues in Angriff genommen wird, ist jetzt die vordringliche Aufgabe, die Doriana auf solide Füße zu stellen, während wir die drei HUPJEFI-Sozialzentren mit derzeit etwa 70 Mädchen weiterführen. Kamerun führt eine Krankenversicherung verpflichtend ein – ein großer Schritt in Richtung sozialer Verantwortung, den wir für unser Personal natürlich sofort umsetzen. Dafür benötigen wir monatlich 500€ zusätzlich. In den Projekten arbeiten zurzeit 26 Mitarbeiter. Es bleibt spannend, wie die Finanzierung weiter gelingen wird. Wir wünschen von Deutschland aus den Mädchen an der DORIANA einen guten Start und der Schule gutes Gedeihen. Kamerun am 21. Mai. Ich bin gerade beim Sonntagmorgen-Frühstück – ein Anruf: Claire ist verstorben. Sie brach morgens plötzlich vor dem Bett zusammen und war 10 Minuten später tot. Der Schock saß tief. „Am Freitag haben wir noch „gefrotzelt“ und am Montag ist sie nicht mehr da“, brachte Dramane erschrocken hervor. Claire Seppo Manyaka war unsere Buchhalterin und Sekretärin für die HUPJEFI-Zentren und an der Schneiderschule DORIANA. Erst 43, eine vielversprechende Mitarbeiterin und über einige Jahre ins Projekt hineingewachsen. Mit Geldfragen erwies sie sich als absolut verlässlich, so dass man ihr auch diskrete Aufgaben anvertrauen konnte. An der DORIANA unterrichtete sie mit einigen Stunden Bürgerkunde und Business-Administration. Erst nach ihrem Tod bekam ich mit, was alles sie noch gewesen ist: Eine Mutter für die 11 HUPJEFI-Mädchen an der DORIANA, die kaum eine eigene Familie kennen. An eigenen Kindern hat sie nur einen Sohn, nun hatte sie einige Töchter. Ihr Büro liegt in den Räumen der DORIANA, und dort bekamen die Mädchen sie nicht nur als Fachlehrerin mit, sondern auch in den Pausen – sie war einfach da. Sie hörte zu und begleitete sie in den Krisen ihrer Pubertät. Fast alle Mädchen kennen sexuelle Ausbeutung, so dass die Aufgabe besonders fordernd ist – sie stellte sich ihr voll. Der Schneidermeister Dramane ist demgegenüber in die Rolle eines Vaters hineingewachsen. Schon die Schneiderwerkstatt, aus der die DORIANA hervor gegangen ist, stand unter seiner Leitung. In ihm erleben sie eine männliche Bezugsperson, die sie nicht ausbeutet. Manche das erste Mal im Leben. So kann zerstörtes Vertrauen ins Leben und die eigene Identität als Frau neu wachsen. Die Mitarbeiterfortbildung, vier Tage nach Claires Tod, verkürzten wir und holten stattdessen die Mädchen dazu. Die Mitarbeiter, die ja selbst betroffen waren, kümmerten sich nach Kräften um die Mädchen, die weinten und sich kaum beruhigen konnten. Dann begann Marie-Claire, das Mädchen, das die schwere Gesichtsverbrennung gehabt hatte, eine Melodie zu summen. Sie machte spürbar und hörbar, was alle bewegte. Wochenlang – die Beerdigung wurde wegen den Prüfungen ihres Sohnes hinausgeschoben – kamen bis zu 50 Besucher jeden Abend in Claires Haus, um mit den Angehörigen zu beten und zu singen, zuzuhören und zu trauern. Nach der Beerdigung standen die DORIANA-Mädchen erschüttert am Grab. Marie-Claire hatte die spontane Melodie zu einem Lied ausgebaut, die alle Mädchen inzwischen mitsingen konnten – doch dort am Grab ging alles in Schluchzen unter. So schnell kann es gehen und der Mensch neben uns ist auf einmal nicht mehr da. Es schien allen, als ob Claire noch dort auf ihrem Stuhl säße. Man konnte sie nicht so schnell ersetzen. Alle Mitarbeiter aus der DORIANA und den HUPJEFI-Zentren rückten enger zusammen und übernehmen vorübergehend Claires Aufgaben. Claire wird fehlen. Reginamaria Eder viele von Euch haben mich in den letzten Jahren angesprochen: „Erzähl doch wie früher mehr von Dir, nicht nur von Projekten! Wir möchten wissen, wie Du inzwischen lebst!“ Das möchte ich aufgreifen, denn ich selbst spüre, wie sich – nach vielem Auf und Ab – langsam die verschiedenen Stränge meines Lebens zu einem sinnvollen Gesamten fügen. Gott liebt mich unendlich! Und mein Leben aus dieser Erfahrung ist spannend und voll göttlicher Phantasie… und gerne teile ich es mit Euch. Schreibt mir doch, wenn Euch etwas besonders interessiert, an: Inzwischen bin ich wieder aus Kamerun und bin schon wieder eingetaucht in mein „afrikanisches Leben“. Ich denke und spreche mehr Französisch, Englisch oder Italienisch als Deutsch und bleibe trotzdem immer „die Weiße“ (=“la blanche“), Fremde unter Fremden. Als ich in Deutschland Nachrichten hörte, wurde mir schmerzlich bewusst, wie wenig von dem, was Millionen Menschen in Afrika leben, in Europa ankommt. Und doch scheint das Thema Friede allgegenwärtig zu sein, in Afrika wie Europa. Ich bin überzeugt, dass Friede nirgendwo auf der Welt selbstverständlich ist. Er beginnt im eigenen Herzen, und jeder einzelne ist dafür verantwortlich. Jeder kann mitbauen an einer geeinteren Welt! In Kamerun stehen über 50 Jahre Frieden und Dialog auf einem harten Prüfstand: Die 20% Bevölkerung in den zwei englisch-sprachigen Provinzen werden immer mehr geknebelt durch die französisch-sprachige 32 Frauen der Fokolar-Bewegung wollten ein Zeichen der Geschwisterlichkeit setzen: Zum ersten Mal in der Geschichte gab es vor Ostern gemeinsame Einkehrtage mit englisch-sprachigen Teilnehmern aus der Gegend um Fontem und französisch-sprachigen aus dem Raum Douala. Vorurteile und gegenseitigen Ängste konnten abgebaut werden. Bitte betet mit, dass der Dialog auch im ganzen Land gewinnt! Schneidern war immer schon Teil der Ausbildung, die „unsere“ Mädchen in den Sozialzentren in Douala bekommen. Jetzt hat bei uns das Scheiderhandwerk ein völlig neues Level erreicht: Vom Nähen für den Hausgebrauch zur öffentlichen Mode Design Schule. Leonie ist fünfzehn, als ich sie kennenlerne. Ihre Hütte besteht aus Müll und Wellblech. Wo die Straße sein soll, ist bei Regen ein einziges Schlammloch. Es stinkt vom Abwasserkanal herüber, und bei Regen wacht sie schon mal auf, weil ihre Hand im Wasser liegt. Sie lebt am Rand der Millionenmetropole Douala, dort wo niemand hingeht, wenn er nicht muss. Dabei hat sie Glück, dass ihr entfernter Onkel sie in der Hütte schlafen lässt. Um Essen muss sie sich selbst außerhalb kümmern oder bekommt höchstens die Reste der anderen. Und er lässt es sie merken, wie unerwünscht sie ist. Immerhin hat sie ein Dach über dem Kopf, wieder auf der Straße leben zu müssen, wäre noch schlimmer. Noch etwas zögerlich schneidet sie den bunten Stoff zu. Es wird ihr erstes richtiges Kleid. Sie ist sichtbar stolz darauf, auch wenn es anfangs gar nicht so einfach ist, an der Nähmaschine die Naht gerade hin zu kriegen. Leonie gehört zu den ersten, die an der neuen Schule DORIANA die Ausbildung zur Schneiderin machen. Sie will ihr eigenes Geld verdienen. Mit ihr haben zehn weitere junge Frauen angefangen. Üblicherweise stellt in Kamerun die Schule eine Schuluniform. Die Mädchen der Doriana haben nicht mehr warten wollen und sich schon mal die blauen Blusen selbst entworfen und selbst genäht! Ihr solltet mal sehen, mit welcher Begeisterung sie inzwischen auch die Theorie, wie Französisch, Mathematik oder Management aktiv mitmachen. Ein herzliches Vergelt’s Gott Euch allen, die Ihr dazu beigetragen habt! Im August 2016 kam die staatliche Zulassung. Endlich! Wir konnten eröffnen. Das war wenige Tage bevor in Kamerun das neue Schuljahr begann. So kurzfristig konnten nur Schülerinnen aus den Sozialzentren starten. Doch die Auch einige Mitarbeiter teilen sich die Unterrichtsstunden zwischen Sozialzentren und der Schule. Die Direktion wird noch kommissarisch geleitet. Als nächstes muss die Schule eine solide Verwaltung aufbauen. Das übernimmt Patience Molle Lobe, die dafür vor wenigen Tagen von Rom eingeflogen ist. Sie hat große Begabung dafür, die richtigen Leute für den richtigen Posten zu inden. In zwei Jahren werden diese ersten Schülerinnen die Ausbildung abschließen. Dann wird, nach einer weiteren Überprüfung, die Schule staatlich anerkannt. Es ist ein gewaltiger Erfolg und ein Zeichen, dass Gott hinter allem wirkt, in so kurzer Zeit (nach Kameruner Maßstab) diese Schneiderschule DORIANA aus der Taufe zu heben. Dabei leitet uns auch der Gedanke der „Inklusion“: unter einem Dach werden unsere Mädchen aus den Sozialprojekten zusammen mit externen Mädchen lernen, die z.B. Abitur haben und deren Eltern das Schulgeld bezahlen können. Dies alles war und ist nur möglich, weil Sie und viele Freunde/innen uns fortwährend treu und großzügig unterstützen… Wir brauchen natürlich noch Startkapital für die nächsten Jahre und zählen auf Eure Beiträge, um weiterhin Hilfe zur Selbsthilfe aufzubauen! Ich bin sicher, die Mädchen werden uns zeigen, was sie können. Ich freue mich darauf, mir bald ein Kleid von den jungen Handwerkerinnen auf den Leib schneidern zu lassen und es Euch bei einem meiner nächsten Besuche vorführen zu können. Mit dem Stoff in ihren Händen und viel Kreativität in ihren Köpfen gestalten diese Mädchen in Zukunft die Modelle, die die Elite unseres Landes auf der Haut trägt. Im Dank und Vertrauen auf den Auferstandenen unter uns – und auf Eure Hilfe Ein Selbsterfahrungs-Wochenende Die Seminare von Dr. Eder helfen Ihnen loszulassen und zu erleben, wie Vergebung aus tiefstem Herzen befreit. Nutzen Sie das Vergebungs-Wochenende für Ihre eigene Lebensgeschichte! Sie durchlaufen den Vergebungs-Prozess in verkürzter Form und beschäftigen sich mit einem konkreten Menschen, dem Sie vergeben möchten. Mehr zur Arbeit von Dr R. Eder als Vergebungstrainerin Dr. Reginamaria Eder Begegnungszentrum Ottmaring 14. – 17. September 2017 250 € 193,50 € (ca. 40 € pro Nacht) Donnerstag bis 18 h Sonntag 14 h bitte bis 21. Juli 2017 an: Dr. R. Eder Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. 10 Jahre Stiftung – 20 Jahre Projekte: Auf zu neuen Ufern
20 Jahre HUPJEFI-Sozialzentren
Wo können wir in dieser Situation Wunden heilen?10 Jahre Stiftung
Dr. Reginamaria EderVergebung – nicht auf Rezept
Das Diplom in der Hand
Bürgerkrieg in Kamerun
Ich bin ein Mädchen von HUPJEFI und stolz darauf
„Ich bin ein Mädchen von HUPJEFI und stolz darauf. Denn da habe ich eine gute lebenspraktische und fachliche Ausbildung bekommen. Die Liebe der Mitarbeiterinnen hat mir gezeigt, wie ich im Leben weiter kommen kann.
Sehr geholfen hat mir auch die Finanzierung meines Schulgeldes durch die ‚Frauen mit dem großen Herzen‘. Ich bin glücklich, denn sie haben mir die Möglichkeit gegeben, meinen Traum zu verwirklichen: Jetzt bin ich so weit, dass ich mein eigenes Unternehmen als Modedesignerin anpacken kann.“
Das „große Herz“, das sie durch die Zuwendung der Mitarbeiter hindurch gespürt hat, schließt Euch alle ein, die Ihr eins ums andere mal treu Euren Beitrag leistet.Das Diplom in der Hand
Auch für die Lehrerschaft und erst recht den Direktor waren die ersten Abschlüsse an der Schneiderschule DORIANA ein sehr besonderer Moment. Vertreterinnen vom Ministerium waren angereist, um den ersten fünf Mädchen – sie alle kamen von den Sozialzentren HUPJEFI – persönlich ihr Diplom zu überreichen.
Wir freuen uns mit ihnen, und sicher schließt Ihr alle Euch an.
Eine weitere Absolventin weiß, was für sie das wichtigste ist: „Was ich mir am meisten wünsche ist, anderen jungen Mädchen für ihre Zukunft zu helfen, so wie mir geholfen wurde.“
Vergelt’s Gott!
Patience Mollé Lobé und Reginamaria EderInnere Wunden heilen
Warum ich Menschen helfe, anderen zu vergeben
Es hat mich umgetrieben
An der Grenze von Psychotherapie und Spiritualität
Aus eigener Erfahrung
Wissenschaftlich fundierte Quertreiberei
Darüber hinaus jedoch fand er zwei weitere wichtige Umstände: Einerseits einen hoffnungsvollen Glauben an den Beistand von Gott oder wohlwollenden Mächten. Andererseits die Fähigkeit, dem Täter zu vergeben. Vergeben aber gehört ebenfalls in die spirituelle Dimension.Frei von der Macht des Täters
Es entsteht zudem ein fataler Kreislauf: Die erlebte Ohnmacht verhindert auch in weiteren Situationen, auf zu stehen und sich mit den eigenen Interessen durch zu setzen. Wer aber den Kopf einzieht, wird weiter übergangen. Die ursprüngliche Situation zieht weitere nach sich. Viele erleben sich eins ums andere Mal in unterschiedlichen Situationen als Opfer.Der Spreißel wurde entfernt
Ausbildungskurs im Frühjahr 2019
Beziehung und Frieden
Das zweite Schuljahr an der Doriana hat begonnen
Im Gedenken an Claire Seppo Manyaka
Zurück in Kamerun – in einem gespaltenen Land
Liebe Freunde und Freundinnen,
regma.eder@gmx.de . Ich habe mir vorgenommen, einen Blog zu eröffnen und regelmäßig im Internet wie in einem Reise-Tagebuch zu schreiben.Friede fängt im Herzen an!
Mehrheit/ Regierung und begehren nun auf. Seit November gibt es in diesen Gebieten, die auch touristisch wichtig sind, viele gewaltsame Übergriffe, verbrannte Schulen und keinen Unterricht mehr. Seit Januar ist
auch das Internet gesperrt.Schule für Schneiderhandwerk und Mode-Design
Die aus dem Müll kam
Eröffnung der DORIANA!
strahlen! Nun können sie professionell das Schneiderhandwerk erlernen und einen staatlichen Abschluß erreichen. Vor Ort steht auf einem Riesenplakat: Centre de formation professionnel en couture: CFP DORIANA!Die Zukunft auf der Haut
wünschen Patience Mollè Lobè und ich Euch eine gesegnete österliche Zeit!Schritte zur Vergebung – Seminar-Wochenende im September
Es ist offen für alle, die Empathie-fähig und nicht akut traumatisiert sind.Leitung:
P. Hans Schalk, MünchenOrt:
Eichenstraße 31 D-86316 Friedberg
Tel.: 0821 – 60 20 41
info@bz-ottmaring.deDatum:
Seminargebühr:
Übernachtung und Verpflegung:
Anreise:
Abreise:
Anmeldung
Vom Chaos zum Frieden
Erlebnisse mit Trauma-Patienten aus Zentralafrika und Kamerun „Ich war schon tot und jetzt bin ich geheilt – und das alles ohne Medikamente!“ so fasste eine Teilnehmerin ihre Erfahrung zusammen nach meinem letzten 14-tägigen psychoterapeutischen Intensiv-Seminar im...
10 Jahre Stiftung – 20 Jahre Projekte: Auf zu neuen Ufern
20 Jahre HUPJEFI-Sozialzentren Seit letztem Jahr (Jahresbrief 2018) hat sich die politische Lage in Kamerun eher verschlechtert. Den Bürgerkrieg in den zwei nördlich gelegenen, englisch-sprachigen Regionen spüren wir im französischsprachigen Teil indirekt, vor allem...
Vergebung – nicht auf Rezept
Ein lesenswerter Beitrag von Claudia Peinelt über die Arbeit von Frau Dr. Reginamaria Eder und ihren Vortrag im Rahmen der Klostergespräche der Katholischen Erwachsenenbildung in Cham erschien am 29. September 2018 in der Mittelbayerischen Zeitung (Online-Version).
Das Diplom in der Hand
Bürgerkrieg in Kamerun Im englischsprachigen Teil von Kamerun ist Bürgerkrieg. Viele Menschen sind abgeschnitten oder auf der Flucht. Es gibt keinen Schulunterricht, kein Internet, die Wirtschaft bricht zusammen. Die seit langem schwelenden Konflikte mit der...
Innere Wunden heilen
Warum ich Menschen helfe, anderen zu vergeben „Nie hätte ich geglaubt, dass sich Verstrickungen so lösen können! Wo sie doch mein ganzes Leben bestimmt haben!“, beschreibt eine etwa 50jährige Frau, die in ihrem Leben sexuellen Missbrauch erlebt hat, ihre Situation...
Das zweite Schuljahr an der Doriana hat begonnen
Die Schneiderschule DORIANA geht ins zweite Schuljahr. Damit sind erstmals beide Schuljahre vertreten. Patience Mollé Lobe hat Hilaire Kamga als administrativen Direktor gewinnen können. Auf Claires Manyakas Beerdigung hat er zugesagt und sofort begonnen, Schülerinnen...
Im Gedenken an Claire Seppo Manyaka
Kamerun am 21. Mai. Ich bin gerade beim Sonntagmorgen-Frühstück – ein Anruf: Claire ist verstorben. Sie brach morgens plötzlich vor dem Bett zusammen und war 10 Minuten später tot. Der Schock saß tief. „Am Freitag haben wir noch „gefrotzelt“ und am Montag ist sie...
Zurück in Kamerun – in einem gespaltenen Land
Liebe Freunde und Freundinnen, viele von Euch haben mich in den letzten Jahren angesprochen: „Erzähl doch wie früher mehr von Dir, nicht nur von Projekten! Wir möchten wissen, wie Du inzwischen lebst!“ Das möchte ich aufgreifen, denn ich selbst spüre, wie sich - nach...
Schule für Schneiderhandwerk und Mode-Design
Schneidern war immer schon Teil der Ausbildung, die "unsere" Mädchen in den Sozialzentren in Douala bekommen. Jetzt hat bei uns das Scheiderhandwerk ein völlig neues Level erreicht: Vom Nähen für den Hausgebrauch zur öffentlichen Mode Design Schule. Die aus dem Müll...
Schritte zur Vergebung – Seminar-Wochenende im September
Ein Selbsterfahrungs-Wochenende Die Seminare von Dr. Eder helfen Ihnen loszulassen und zu erleben, wie Vergebung aus tiefstem Herzen befreit. Nutzen Sie das Vergebungs-Wochenende für Ihre eigene Lebensgeschichte! Es ist offen für alle, die Empathie-fähig und nicht...
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